Ausländer und Migration in Österreich
Ein- und Auswanderung
Im Jahr 2023 wanderten rund 195.000 Menschen nach Österreich ein; dem standen circa 128.000 Auswanderer gegenüber. Unterm Strich blieb also ein Wanderungsüberschuss von etwa 67.000 Personen. Damit fällt der Migrationssaldo deutlich geringer aus als im Vorjahr, der damals ein deutliches Rekordhoch erreichte. Die größte Einwanderungsgruppe waren 2022 kriegsbedingt Ukrainer mit ungefähr 78.400 Zuwanderern. Diese stellten 2023 nach Deutschland und Rumänien nur noch die drittgrößte Gruppe. Bei den Auswanderern hingegen stellten die Österreicher selbst mit gut 19.000 Fortzüglern die größte Gruppe.Asyl und Flüchtlinge
Besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Zuwanderung von Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern. Im Jahr 2023 beantragten rund 59.000 Personen in Österreich Asyl. Damit fällt ihre Zahl deutlich geringer aus als im Vorjahr als der höchste Stand seit 1956 erreicht wurde. Mit circa 21.000 Asylsuchenden war Syrien das wichtigste Herkunftsland der Geflüchteten, gefolgt von Afghanistan mit etwa 8.500 und der Türkei mit ungefähr 7.700. Bei Syrern war auch die Anerkennungsquote mit 61 Prozent gewährter Asylanträge sehr hoch; der Durchschnitt über alle Nationalitäten hinweg betrug hingegen nur 23 Prozent.Integration
Ob die Integration von Ausländern und Migranten gelingt, lässt sich zum einen aus Indikatoren wie der Arbeitslosenquote (9,6 Prozent bei den Ausländern 2023) oder dem Bildungsstand ableiten. Als höchste Form der Integration gilt die Einbürgerung, von denen im Jahr 2023 mit knapp 12.000 so viele wie noch nie vorgenommen wurden. Aber auch die Wahrnehmung der Bevölkerung spielt hierbei eine Rolle: Bei einer im März 2024 durchgeführten Umfrage bewerten über 60 Prozent das Zusammenleben zwischen Österreichern und Zuwanderern als schlecht.Ausländerfeindlichkeit und Rassismus
Gleichzeitig mit der gestiegenen Einwanderung ist ein höheres Level rechter Straftaten in Österreich zu verzeichnen: Ihre Anzahl stieg im Jahr 2023 auf rund 1.208 Tathandlungen; vor den Flüchtlingsankünften ab 2014 waren es weniger als etwa halb so viele gewesen. Auch die rassistischen Vorfälle haben sich insbesondere im Corona-Jahr 2020 stark erhöht. Allerdings sind sie seither wieder am sinken und lagen 2023 noch bei 1.300. Die islamfeindlichen Vorfälle hingegen nahmen wieder auf ungefähr 1.500 zu.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.