Daten und Fakten zum Beherbergungsgewerbe in Deutschland
Langsame Erholung nach Corona-Pandemie
Bis zum Jahr 2019 verzeichnete die Umsatzentwicklung im deutschen Beherbergungsgewerbe ein stetiges Wachstum. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde dieses jedoch gestoppt und es kam zu einem massiven Umsatzeinbruch. So lag der Umsatz im Beherbergungsgewerbe in Deutschland im Jahr 2020 lediglich bei 18,5 Milliarden Euro. Auch für das Jahr 2021 konnte nur ein geringer Anstieg auf 20,4 Milliarden Euro verzeichnet werden. Im Jahr 2019 wurden hingegen noch 33 Milliarden Euro Umsätze generiert. Dies bedeutete einen Umsatzrückgang von fast 45 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Auch bei der Anzahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe sowie bei den Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen wurde die Corona-Pandemie sichtbar: Während im Jahr 2019 etwa 496 Millionen Übernachtungen in deutschen Beherbergungsbetrieben gezählt wurden, lag die Anzahl der touristischen Übernachtungen im Jahr 2020 nur noch bei rund 302 Millionen. Im Jahr 2021 stieg sie leicht auf 310 Millionen. Mit rund 451 Gästeübernachtungen war im Jahr 2022 zwar eine deutliche Erholung erkennbar, das Vorkrisenniveau wurde jedoch noch nicht wieder erreicht.Die häufigste Betriebsart in deutschen Beherbergungsgewerbe ist das klassische Hotel. Im Juli 2023 waren deutschlandweit circa 12.200 Hotels geöffnet. Mit mehr als 173 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022 war das Hotel auch die meistgenutzte Unterkunftsform von Übernachtungsgästen in Deutschland. Von den rund 6.900 klassifizierten Hotels in Deutschland sind die 3-Sternehotels mit knapp 4.000 am häufigsten vertreten, mit fünf Sternen klassifizierte Hotels gibt es insgesamt 117 in Deutschland. Doch nicht nur Hotels können sich in Deutschland einer Klassifizierung unterziehen - auch Gasthöfe, Gasthäuser und Pensionen sowie private Ferienwohnungen und -häuser können sich mit bis zu fünf Sternen auszeichnen lassen.
Schwierige Beschäftigungssituation
Das Beherbergungsgewerbe bietet in Deutschland eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. Zuletzt wurden im Jahr 2023 rund 300.400 Beschäftigte gezählt. Damit ist die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Dennoch leiden viele gastgewerblichen Betriebe in Deutschland unter dem Fachkräftemangel: Während der Corona-Pandemie haben viele Angestellten im Beherbergungsgewerbe in Deutschland ihren Job verloren und sich beruflich umorientiert. Während ein Teil mittlerweile wieder im Gastgewerbe arbeitet, haben sich andere dazu entschieden, neue berufliche Wege einzuschlagen.Auch im Hinblick auf das Ausbildungsgewerbe wurde im Gastgewerbe sowohl bei der Anzahl der gesamten als auch bei den neuen Ausbildungsverträgen in Deutschland in den vergangenen Jahren ein stetiger Rückgang vernommen. So gab es im Jahr 2022 im Gastgewerbe rund 41.500 Ausbildungsverträge. Auch hier hat die Pandemie die Attraktivität einer Beschäftigung im Beherbergungsgewerbe gesenkt - allerdings war der negative Trend der Ausbildungsverhältnisse auch schon vor Pandemiebeginn sichtbar. Bis zum Jahr 2007 waren die Ausbildungsverhältnisse im Gastgewerbe kontinuierlich gestiegen und erreichten einen Rekordwert von mehr als 170.000 Ausbildungsverträgen, seitdem sinkt die Zahl der Auszubildenden jedoch deutlich. Gründe für die nachlassende Attraktivität von einer Beschäftigung im Beherbergungsgewerbe ist neben einem stressigen Arbeitsalltag und wenig flexiblen Arbeitszeitmodellen auch die Vergütung der Branche. Zwar ist der Bruttojahresverdienst im Beherbergungsgewerbe in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen, mit knapp 33.900 Euro für Viele jedoch weiterhin zu niedrig.