Privathaushalte in Deutschland
Allein Leben ist im Trend
Besonders auffällig ist der Anstieg der Einpersonenhaushalte in Deutschland. Gab es im Jahr 1991 noch rund 11,4 Millionen Haushalte, in denen jeweils nur eine Person lebte, so waren es im Jahr 2023 über 17 Millionen. Ebenso ist der Anteil der Single-Haushalte an allen Haushalten im selben Zeitraum von rund 33 Prozent auf 41 Prozent angestiegen. Betrachtet man den Anteil der Alleinlebenden an der Bevölkerung (und nicht an allen Haushalten), lebt jede fünfte Person allein. 55- bis 64-Jährige stellen dabei die größte Altersgruppe unter den Alleinlebenden. Aber auch unter den jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren leben viele allein in einem Haushalt. Die Zahl der Mehrpersonenhaushalte in Deutschland hat sich seit der Wiedervereinigung hingegen relativ stabil gehalten. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch auch hier der Trend zu weniger Mitbewohner:innen. Während der Anteil von Zwei-Personen-Haushalten recht stabil geblieben ist, nahm der Anteil von Haushalten mit drei oder mehr Mitgliedern deutlich ab.Regionale Unterschiede - Kleine Haushalte in den Stadtstaaten
Wie viele Personen zusammen in einem Haushalt leben, ist regional sehr unterschiedlich. Prinzipiell leben in den neuen Bundesländern im Schnitt weniger Menschen zusammen als im früheren Bundesgebiet. Am kleinsten ist die durchschnittliche Haushaltsgröße jedoch in den Bundesländern Hamburg und Berlin. Trotz hoher Miet- und Immobilienpreise lag diese in den beiden Stadtstaaten bei 1,87 Mitgliedern pro Haushalt. Jeder zweite Privathaushalt ist dort ein Single-Haushalt. Zum Vergleich, in Rheinland-Pfalz ist nur jeder dritte Haushalt ein Einpersonenhaushalt und die Durchschnittsgröße lag bei 2,12 Personen. Den größten Anteil an Haushalten mit fünf und mehr Personen hatte wiederum Baden-Württemberg mit 4,5 Prozent.Wachsendes Einkommen und Vermögen in den Haushalten
In den vergangenen Jahren ist das verfügbare Einkommen der Haushalte in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Während das Sachvermögen wie Immobilien, Autos oder andere Sachgegenstände angestiegen ist, ist das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland im Jahr 2022 erstmalig gesunken. 10,6 Millionen Haushalte in Deutschland verfügten im Jahr 2022 über ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1.500 bis unter 2.500 Euro.Doch wofür wird das meiste Geld ausgegeben? Bei der Betrachtung der monatlichen Konsumausgaben geben die Haushalte in Deutschland das meiste Geld für Wohnen und Energie aus - der durchschnittliche Anteil stieg in den vergangenen Jahren auf rund 36 Prozent. Deutsche Haushalte legen sich zudem große Summen zur Seite. In den Corona-Krisenjahren 2020 und 2021, die durch einen wirtschaftlichen und sozialen Lockdown geprägt waren, gab es wenig Möglichkeiten, viel Geld auszugeben. Die Sparsumme privater Haushalte stieg in diesen Jahren auf über 300 Milliarden Euro an, die Sparquote auf 16,5 Prozent (2021: 14,9 Prozent). Aktuell hat sich das Sparverhalten wieder auf ein Vor-Pandemie-Niveau normalisiert, die Sparquote lag 2022 bei 11,1 Prozent.