Statistiken zum Bauhauptgewerbe
Struktur des deutschen Bauhauptgewerbes
Das Baugewerbe kann in das Bauhauptgewerbe und das Baunebengewerbe unterteilt werden. Dem Bauhauptgewerbe gehören der Hoch- und Tiefbau an, Beispiele hierfür sind der klassische Wohnungs- und Wirtschaftsbau, der Bau von Straßen und Bahnverkehrsstrecken, Leitungsbau sowie Abbrucharbeiten. In Abgrenzung dazu zählt das Ausbaugewerbe (z.B. Bauinstallation) nicht zum Bauhauptgewerbe.Die bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordhrein-Westfahlen und Bayern verzeichneten im Jahr 2023 auch die höchsten Umsätze im Bauhauptgewerbe, wobei Bayern Spitzenreiter war mit einem Umsatzanteil von rund 19 Prozent. Ein Blick auf die Umsätze der einzelnen Bereiche des Bauhauptgewerbes zeigt, dass der Wirtschaftsbau knapp vor dem Wohnungsbau liegt und im Jahr 2023 rund 60 Milliarden Euro umsetzte und damit einen Umsatzanteil von rund 37 Prozent am Bauhauptgewerbe hielt. Die Branche verzeichnet nicht nur steigende Umsatzzahlen sondern auch eine zunehmende Anzahl an Betrieben. Im Jahr 2023 gab es mehr als 83.000 Betriebe im Bauhauptgewerbe, nach dem die Zahl zu Beginn der 2000er Jahre zunächst rückläufig war. Bei rund 88 Prozent der Unternehmen im Bauhauptgewerbe handelt es sich um kleinständische Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten.
Tarifstreiks sorgen für Aufsehen
Im Frühjahr des Jahres 2024 sorgten Streiks im Baugewerbe für Aufsehen. Beschäftigte im Bauhauptgewerbe forderten mehr Geld und demonstrierten dafür in zahlreichen Bundesländern. Betroffen waren rund 930.000 Beschäftigte, die Lohnerhöhungen sowie eine Anpassung der Gehälter an die Inflation forderten. Während die Tariflöhne im Bauhauptgewerbe im letzten Jahr um rund 3,4 Prozent anstieg, war dies, vergleichen mit anderen Branchen, eine relativ geringe Lohnerhöhung. Im Gastgewerbe lagen die Gehaltsteigerungen beispielsweise bei mehr als neun Prozent. Seit dem Jahr 2020 stiegen die Tarifverdienste im Baugewerbe um insgesamt rund neun Prozent. Die Verbraucherpreise erhöhten sich aber in der gleichen Zeit bedingt durch die Inflation um etwa 16,7 Prozent. Ende Mai konnte durch die Gewerkschaft der Bauindustrie, die IG Bau eine Einigung erreicht werden, die unter anderem eine Angleichung der Gehälter in Ost- und Westdeutschland vorsieht.Von den insgesamt rund 930.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ist der Großteil mit knapp 165.000 Personen im Bereich des Baus von Gebäuden angestellt. Mit rund 41 Prozent gehören die meisten Beschäftigten kleinen Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten an.