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Lusen – Reiseführer auf Wikivoyage

Der Lusen ist mit 1373m über NN der fünftgrößte Berg im Bayerischen Wald nach dem Großen Arber, dem Großen und Kleinen Rachel, sowie dem Plattenhausenriegel. Charakteristisch für das Gebiet rund um den Lusen ist die große Zerstörung des Walds vom Borkenkäfer seit 1995. Da der Berg aber im Nationalpark liegt und dieser unter dem Motto "Natur Natur sein lassen" handelt, wurde damals nichts gegen des Borkenkäfer unternommen, obwohl es große Beschwerden in der Bevölkerung gab. Inzwischen wächst ein neuer Mischwald anstelle des alten monotonen Bestandes mit Fichten nach.

Über den Sommerweg und die Himmelsleiter hinauf auf den Lusen.
Lusen
RegierungsbezirkNiederbayern
Einwohnerzahl
Höhe1.373 m
Lagekarte von Deutschland
Lagekarte von Deutschland
Lusen

Der Gipfelbereich ist dadurch aber nicht betroffen, da er vollständig mit Granit-Felsblöcken bedeckt ist und man eine schöne 360° Rundsicht genießen kann. Der Ausblick reicht bei guter Sicht vom Großen Arber und Großen Rachel im Nordwesten bis zum Dreisessel im Südosten; bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist außerdem die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen. Aber auch weit nach Tschechien hinein reicht der Blick vom Gipfelbereich des Lusen.

Der Gipfelbereich des Lusen im Winter.

Mit dem Auto

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Granit-Felsblöcke auf dem Gipfelbereich des Lusen.

Am nähsten zum Lusen ist der 1 Parkplatz und Haltestelle Waldhausreibe. Dieser ist aber im Sommerhalbjahr (genaue Tage bitte beim Nationalpark erfragen) nur vor 8 Uhr und nach 18 Uhr mit dem eigenen PKW erreichbar, tagsüber sind die Zufahrten gesperrt und man muss den "Lusen-Bus" (Linie 602)] ab Waldhäuser nutzen. Die Parkplätze in Waldhäuser selbst sind aber immer mit dem eigenen PKW erreichbar.

Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln

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Blick auf die Alpen vom Lusen aus.

Der Ort mit Bahnanschluss der Waldbahn ist Grafenau. Von dort verkehrt der "Lusen-Bus" (Linie 602) über Neuschönau täglich in 48 Minuten bis zur . Alternativ kann man auch von Spiegelau (Waldbahn) mit dem "Rachel-Bus" (Linie 601) bis zur Haltestelle 2 Haltestelle Graupsäge, bzw. 3 Haltestelle Diensthüttenstraße fahren und ab dort mit dem "Lusen-Bus" bis zur Waldhausreibe. Mehr dazu siehe im Fahrplan.

Mit dem Fahrrad / Zu Fuß

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Karte
Wanderkarte Lusen
Die Himmelsleiter, die Verlängerung des Sommerwegs.

Auch mit dem Fahrrad kommt man maximal bis zum Parkplatz "Waldhausreibe". Hier muss man sein Fahrrad anschließen und den Berg weiter zu Fuß bezwingen.

Über den Lusen verlaufen viele Wanderwege. Fernwanderwege sind der Europäische Fernwanderweg E6 und der Goldsteig, als lokaler Rundweg Luchs, ausgehend vom Parkplatz und der Haltestelle "Waldhausreibe".

Sehenswürdigkeiten

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Das Glasgefäß "GlasArche" wurde von deutschen Glasmachern gemacht und die Hand von tschechischen Holzkünstlern geschnitzt.
Die idyllische Martinsklause mit Seerosen.
  • 1 Lusen (1373 m) Lusen (1373 m): Der vollständig mit Granit-Felsblöcken bedeckte Gipfel kann nur zu Fuß über Wanderpfade erreicht werden. Vom Gipfelplateau mit Holzkreuz und der daran angebrachten Christusfigur hat man eine schöne 360° Rundsicht in den Bayerischen Wald und in den Böhmerwald. Es gibt drei Aufstiegsmöglichkeiten, zwei verlaufen jeweils als Sommerweg über die Himmelsleiter oder als Winterweg über das Lusen Schutzhaus vom Parkplatz und der Haltestelle Waldhausreibe, die dritte vom Parkplatz Schwarzbachbrücke über den Finsterauer Lusensteig auf den Gipfel. Letzte Variante ist gleichzeitig auch die längste Variante und führt durch das Schwarzbachtal.
  • 1 Himmelsleiter Über sie verläuft der traditionelle Aufstieg auf den Lusen. Es handelt sich hierbei um die schnurgerade Verlängerung des Sommerwegs. Es ist eine Steintreppe,die teilweise ziemlich steil über die Granit-Felsblöcke auf den Gipfelbereich zum Gipfelkreuz führt. Heutzutage ist sie die beliebteste Tour auf den Lusen, da sie auch neben dem Winterweg, dem Abstieg, die kürzeste und landschaftlich reizvollste darstellt. Trotz alledem ist die Himmelsleiter aber nur mit festen Schuhwerk zu begehen, andernfalls kann man sehr leicht umknicken. Weiter sollte man schwindelfrei sein und auch größere Schritte leicht machen können, um größere Felsblöcke zu überwinden.
  • 2 Lusen Schutzhaus (1343 m) - Das bewirtschaftete Lusen Schutzhaus befindet sich 30 Höhenmeter unterhalb des Gipfelplateaus des Lusen und wurde 1938 erbaut. Es löste eine kleine, offene Schutzhütte ab, die nach dem Ersten Weltkrieg abbrannte. Der Bau für das neue Lusen Schutzhaus begann dann 1936, 1937 begann der Innenausbau. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Lebensmittel und Getränke zunächst vom Lusenwirt im Rucksack hinaufgetragen werden, zeitweise diente ein Esel als Tragtier. Von 1970 bis 1972 wurde die Berghütte dann umgebaut und bekam fließendes Wasser, sowie einen Stromanschluss und wurde im Oktober 1973 mit einem Hüttenabend eröffnet.
  • 3 Hochwaldsteig - Er ist ein Holzbohlenweg auf halber Höhe des Sommerwegs, dem Aufstieg auf den Lusen. Als Lehrpfad eingerichtet gibt er Einblicke in den nachwachsenden Wald, der zuvor massiv durch den Borkenschäfer 1995 geschädigt wurde. Doch damals griff der Nationalpark Bayerischer Wald nicht ein, da er unter dem Motto "Natur Natur sein lassen" handelt. Nun wächst heute im Schutz der toten Bäume bereits ein neuer Wald zu einem europaweit einzigartigen „wilden Wald” nach, die den üblichen monotonen Nutzholzforsten ökologisch weit überlegen sein dürfte. Dies und mehr erfährt man auch bei einem empfehlenswerten Rundgang über den Hochwaldsteig.
  • Die 4 GlasArche (1176 m) wurde von deutschen Glasmachern gefertigt und die Hand von tschechischen Holzkünstlern geschnitzt. Nach einer fünfjährigen Reise durch den Nationalpark Bayerischer Wald und den Nationalpark Šumava steht sie seit 2008 am Beginn des Sommerwegs bei der Schutzhütte Böhmweg. Sie soll zum Innehalten und Nachdenken anregen und ruft auf zu Frieden und Toleranz. Entworfen wurde sie von den Glaskünstlern Ronald Fischer und Hubert Stern, sowie weiteren Glaskünstlern aus der Region. Die hölzerne Hand, von der die GlasArche getragen wird, stammt von den tschechischen Holzbildhauern Tomas Indra und Libor Kus´das. (www.glasarche.com)
  • Die 5 Martinsklause (974 m) ist ein kleiner Stausee nördlich der Ortschaft Waldhäuser, wo sich die Quellbäche der Kleinen Ohe sammeln. Es handelt sich hierbei um eine für die Holztrift im Jahr 1835 errichtete Wasserstauanlage zur Erzeugung künstlicher Hochwasser für den Holztransport, die 1976/1977 von der Nationalparkverwaltung renoviert wurde. Ihren Namen hat die Martinsklause wohl von einem Sägewerkbesitzer in Grafenau. Die Martinsklause mit einer kleinen Schutzhütte ist von Waldhäuser über den Rundweg Zaunkönig erreichbar.

Aktivitäten

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Entlang der Wanderung
Eine schöne Wasserreflektion in der Martinsklause.

Tourenvorschlag: "Streckenwanderung Lusenübergang"

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Südwestpanorama vom Lusen, in der Mitte der Sommerweg.
Nordpanorama vom Lusen nach Tschechien und Böhmerwald.
Sonnenaufgang am Lusen.

Von der 4 Haltestelle und Parkplatz Fredenbrücke (840 m) folgt man zunächst der Wanderlinie Ranne entlang der Kleinen Ohe mit Informationstafeln zum Thema Bergbach durch den hier noch intakten Mischwald zur 6 Martinsklause (974 m). Von dem kleinen Stausee wandert man ein kurzes Stück steil bergauf bis zum sagenumwobenen Teufelsloch (1100 m), wo man die Hochauseige überquert und in kleinen Kurven hinauf bis zu einem Aussichtspunkt geht, der ungefähr an der Vegetationsgrenze zwischen dem intakten Mischwald und dem abgestorbenen monotonen Nadelwald liegt. Hier beginnt auch der Holzsteg, auf dem man bis zur 7 GlasArche (1176 m) weiter wandert. Ab hier wandert man dann zunächst auf dem geschotterten Sommerweg circa 1,5km den Berg hinauf, es sei denn, man macht zwischendurch einen Abstecher über den 8 Hochwaldsteig . Danach geht es über die steile und felsige 9 Himmelsleiter hinauf auf das 10 Gipfelplateau . Hier eröffnet sich ein 360° Rundblick in den Bayerischen Wald. Vom Gipfelkreuz wandert man dann hinab zum 1 Lusen Schutzhaus(1343 m) und über den Fahrweg in Kurven bis zu einer Abzweigung, wo man den geschotterten Fahrweg verlässt und auf einem schönen Wanderpfad an einer Wildkamera vorbei in die Sagwasserklause hinab wandert. Ab hier folgt man dann dem Wanderweg Rippenfarn auf teilweise engen Pfaden entlang des Sagwassers, das früher auch zur Holztrifft benutzt wurde, an einer Schutzhütte vorbei. Irgendwann wird dann der Waldpfad zu einem geschotterten Forstweg, der Sagwasserstraße und man kommt zu einem Wegweiser. Hier kann man jetzt entweder weiter der Sagwasserstraße bis zum Parkplatz Sagwassersäge folgen, oder weiter dem Wanderweg Rippenfarn quer durch den Wald zum Tierfreigelände. Dort angekommen sind es nur noch wenige Meter nach Süden zum Nationalparkzentrum Lusen mit Baumkronenpfad, von wo man mit dem "Lusen-Bus" (Linie 7594) wieder zurück zum Augangspunkt, der Fredenbrücke, oder nach Grafenau mit Bahnanschluss der Waldbahn fahren kann.

Tourendaten: Für die oben beschriebene Wanderung mit rund 530 hm sollte man schon einen ganzen Tag freihalten. Der Einsatz von festem Schuhwerk (am Besten knöchelhohe Bergwanderschuhe) ist sehr zu empfehlen, da über große Strecken naturnahe, zum Teil steinige Bergpfade genutzt werden. Bei Gewittergefahr die Wanderung nicht in Angriff nehmen, da im Gipfelbereich des Lusen längere offene Strecken durch abgestorbenen Wald zurückgelegt werden müssen. Auch bei Sturm sollte man von einer Wanderung Abstand nehmen, da dann verstärkt Bruchgefahr durch Totholz besteht. Die reine Gehzeit beträgt ungefähr vier Stunden.

  • 1 Lusen Schutzhaus. Das Lusen Schutzhaus liegt südlich des Gipfelbereich des Lusen und hat ganzjährig geöffnet, im Winter nur am Wochenende. Übernachtungen sind nur in der Sommersaison möglich. Geöffnet: 10:00 - 17:00 Uhr.

Sicherheit

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Bei Gewittern sollte man den Lusen meiden. Da die Bäume ringsum größtenteils abgestorben sind, findet man auf dem gesamten Berg keinen Schutz!

Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet zudem einen großflächigen Rettungsplan an, in welchem Hubschrauberlandeplätze, Schutzhütten und alle befahrbaren Straße eingezeichnet sind.

Praktische Hinweise

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In den Sommermonaten stehen einem täglich die Nationalparkranger auf dem Gipfel des Lusens zu Seite. Beachten sollte man außerdem die Nähe zur tschechischen Grenze. Eventuell können Mobiltelefone schon auf das tschechische Mobilfunknetz umspringen, Datenroaming sollte unbedingt ausgeschaltet sein!

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