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Link to original content: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Winkelkirche
Winkelkirche – Wikipedia

Die Winkelkirche (auch: Winkelhakenkirche) stellt eine Besonderheit in der Geschichte des Kirchenbaus dar. Sie besteht aus zwei Kirchenschiffen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Der Altar eines solchen Gebäudes befindet sich im Winkel.

Gewinkelter Innenraum der Stadtkirche von Freudenstadt
St.-Concordia-Kirche in Ruhla
Winkelkirche St. Martin (Gardessen)

Verbreitung

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Winkelkirchen wurden entweder wegen der Form des Baugrunds als solche geplant oder sind durch den Aus- und Anbau bestehender Kirchen entstanden. Zur ersten Kategorie gehören die Winkelkirche St. Concordia[1] in Ruhla, die an einem felsigen Berghang liegt, und die Stadtkirche Freudenstadt,[2] die ihre Form in einer Ecklage am großen Marktplatz im Zusammenhang mit der quadratischen Stadtplanung, nicht jedoch[3] wegen der angeblich beabsichtigten Gleichberechtigung der Konfessionen der zur Ansiedelung Eingeladenen erhielt.

Im reformierten Sakralbau wurden Winkelkirchen vereinzelt auch aus liturgischen Erwägungen als solche geplant. Beispiele hierfür sind die Reformierte Kirche Wintersingen und die Reformierte Kirche Binningen (St. Margarethen) bei Basel.[4]

Weitere Winkelkirchen, die ihre Form jedoch meist einem späteren Anbau verdanken, befinden sich heute in Asselfingen, Elsfleth, Freckleben, Küblingen und Unterschüpf. In der Klosterkirche der Abtei Herstelle steht der Schwesternchor im rechten Winkel zum öffentlichen Kirchraum.[5]

Im Dominikanerkloster St. Paulus in Worms fanden nach der Zerstörung der Pauluskirche im Zweiten Weltkrieg die Gottesdienste provisorisch in zwei Flügeln des Kreuzgangs statt, die wie eine Winkelkirche genutzt wurden.[6]

Einzelnachweise

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  1. Winkelkirchen in Deutschland. In: st-concordia.de. Abgerufen am 20. März 2024.
  2. Ehrenfried Kluckert: Heinrich Schickhardt – Architekt und Ingenieur; Herrenberger Historische Schriften Band 4, Herrenberg 1992, S. 127–133
  3. Begründung siehe Christoph Seeger: „Es muß nicht immer Schickhardt sein!“ Zur Bedeutung Heinrich Schickhardts für den Kirchenbau in Württemberg zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Robert Kretzschmar (Hrsg.): Neue Forschungen zu Heinrich Schickhardt – Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B 151, Kohlhammer, Stuttgart 2002, S. 111–143.
  4. Kunstführer durch die Schweiz. Band 3. Bern 2006.
  5. Bilder Schwesternchor, öffentlicher Kirchraum
  6. P. Burkhard M. Runne OP: Die Nachkriegszeit. In: P. Josef kleine Bornhorst OP: St. Paulus Worms 1002–2002. Kollegiatstift – Museum – Dominikanerkloster = Franz Staab: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 102. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 2002. ISBN 3-929135-36-1, S. 331–336 (331).