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Ward Bond – Wikipedia

Ward Bond

US-amerikanischer Schauspieler

Ward Bond (* 8. April 1903 in Benkelman, Nebraska als Wardell E. Bond; † 5. November 1960 in Dallas, Texas) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler. Er übernahm regelmäßig Nebenrollen in Filmen von John Ford oder an der Seite von John Wayne. Häufig war er als raubeiniger Westerner, Soldat oder Polizist zu sehen. Als das American Film Institute 1997 bzw. 2007 die Liste der 100 besten amerikanischen Filme aufstellte, wurden dort sieben Filme mit Beteiligung von Ward Bond gelistet – mehr als von jedem anderen Darsteller.

Bond war der Sohn eines Holzarbeiters und wuchs in Denver, Colorado auf, was fälschlicherweise oft als sein Geburtsort ausgegeben wird. An der Universität von Südkalifornien in Los Angeles begann er ein Ingenieurstudium und war dann als professioneller Footballspieler aktiv, gemeinsam mit John Wayne. Beide wurden von Regisseur John Ford für den Film entdeckt und in dem 1929 erschienenen Film Salute erstmals gemeinsam besetzt. 1930 erschienen beide in dem von Raoul Walsh inszenierten Film Der große Treck erstmals gemeinsam in einem Western. Lange spielte er vor allem in kleinen Rollen, ehe er sich etwa Ende der 1930er als Nebendarsteller durchsetzen konnte.

Der stattlich und bullig wirkende Bond galt wegen seines Aussehens, aber auch wegen seines Charismas nicht unbedingt als attraktiv. So war er meist auf die Verkörperung von Nebenrollen festgelegt. Er spielte oft raubeinige Westerner, Soldaten, Polizeidetektive, Boxer; dabei agierten seine Figuren vielfach als Sidekick des Helden – also als dessen bester Freund und Stichwortgeber.

In späteren Jahren mimte er häufiger alte Männer, die als Relikte einer vergangenen Zeit erscheinen sollten. Weithin populär wurde er in seinem Heimatland durch die Hauptrolle in der dort überaus beliebten Fernsehserie Wagon Train, die ab 1957 im amerikanischen Fernsehen lief. So erhielt Ward Bond einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6933 Hollywood Boulevard) vor allem für sein Fernsehschaffen. Bond ist der Hollywood-Schauspieler, der am häufigsten in Filmen beteiligt war, die vom American Film Institute zu den 100 besten amerikanischen Filmen gezählt werden. Er agierte dort vorwiegend in Nebenrollen. So war er unter anderem in John Hustons Film-noir-Klassiker Die Spur des Falken (1941) als Polizeidetektiv Tom Polhaus zu sehen. In Ist das Leben nicht schön? (1946) verkörperte er an der Seite von James Stewart den hilfsbereiten Polizisten Bert. Selbst in Vom Winde verweht (1939) hatte Ward Bond einen kleineren Auftritt als Yankee-Hauptmann, der Untersuchungen zu einem Racheakt anstellt. Eine seiner letzten Rollen übernahm Bond 1959 in Howard Hawks Westernklassiker Rio Bravo (1959).

Zu den bemerkenswertesten Filmauftritten Bonds gehört seine Rolle in dem Western-Klassiker Der Schwarze Falke von John Ford, der Bond in vielen seiner Filme besetzte. Dort verkörperte er den Pastor Samuel Johnson-Clayton, der zugleich als Hauptmann der Bürgerwehr fungiert und die Tötung von Menschen mit einem „Halleluja“ begrüßt. Bond verfügte über ein recht opulentes Gesäß. Dies wurde für Regisseur John Ford, der seine Schauspieler gerne neckte, Anlass zu einem Running Gag. In nahezu jedem von Ford inszenierten Film mit Beteiligung Bonds findet sich wenigstens eine Szene, in der durch Kameraeinstellung oder Filmhandlung darauf angespielt wird. Es ist unter diesem Aspekt gesehen kein Zufall, dass Bond in „The Searchers“ ausgerechnet an jenem Körperteil verwundet wird … Der Geneckte war von diesem Gag zwar nicht begeistert, der Freundschaft zwischen Schauspieler und Regisseur tat dies aber keinen Abbruch. Ward Bond gehörte zum engeren Kreis der John-Ford-Stock-Company (John-Ford-AG; der Herde von John Ford), einem Freundeskreis, der sich regelmäßig auf Fords Ranch traf, neben John Wayne, Hank Worden, Jack Pennick, Harry Carey junior und einigen anderen.

In den 1950er-Jahren war Bond ein führendes Mitglied des Verbandes „Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals“ (Allianz zum Schutz amerikanischer Ideale in der Filmindustrie), die während der McCarthy-Ära den angeblich in Hollywood vorherrschenden Kommunismus bekämpfen wollte. Dazu wurden angebliche oder tatsächliche „Kommunisten“ im Filmgewerbe vor den Ausschuss vorgeladen, mit der Drohung, deren Filmkarrieren zu beschädigen oder zu beenden. Von den Umtrieben dieser Gesellschaft, der auch Bonds Busenfreund John Wayne angehörte, waren zahlreiche prominente Kollegen wie Charlie Chaplin oder die Hollywood Ten betroffen.

Die Karriere von Ward Bond fand durch seinen plötzlichen Tod 1960 ein jähes Ende. Er starb im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ seine zweite Ehefrau Mary Louise May, die er 1954 geheiratet hatte.

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 461.
  • Auf der DVD Man nennt mich Hondo - Special Collector’s Edition von Paramount Pictures aus dem Jahr 2007 findet sich bei den Special features in der Unterrubrik Die John Wayne Stock Company eine 9,5-minütige Kurzdokumentation über Ward Bond.
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