iBet uBet web content aggregator. Adding the entire web to your favor.
iBet uBet web content aggregator. Adding the entire web to your favor.



Link to original content: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Tu_(Volk)
Tu (Volk) – Wikipedia

Die Tu (Eigenbezeichnung: Monguor; chinesisch 土族, Pinyin Tǔzú) sind eine der 55 in der Volksrepublik China offiziell anerkannten nationalen Minderheiten. Sie leben vor allem in den Provinzen Qinghai und Gansu.

Trachten der Tu
Maskentanz der Tu

Die Lebensgrundlage der Tu sind die Schafzucht und in geringerem Ausmaß der Anbau von Getreide und Gemüse. Die Tu sind für ihre traditionelle Gastfreundschaft bekannt, wenngleich diese mit dem Verlust der alten Sitten auch langsam verloren geht.[1]

Von den 289.565 Tu (Zensus 2010) spricht etwa die Hälfte Tu 土族語, auch Mangghuer genannt, das in zwei Dialekte, Huzhu 互助 und Minhe 民和, unterteilt werden kann. Rund 5.000 Tu in Tongren sprechen hingegen Bonan 保安語. Alle anderen haben Chinesisch oder Tibetisch als Verkehrs- und Umgangssprache übernommen. Die Tu-Sprache zählt zu den südostmongolischen Sprachen[1] und ist enger mit Bonan, Dongxiang und Daur verwandt als mit dem Chalcha-Mongolischen. Der Huzhu-Dialekt ist stark vom Tibetischen beeinflusst.

Die Tu haben keine eigene Schrift. Die Tu-Sprache wurde früher mit der tibetischen Schrift geschrieben, heute verwendet man die chinesische Schrift.[1] Seit den 1980er Jahren wurde versuchsweise eine moderne Tu-Schrift, beruhend auf dem lateinischen Alphabet, eingeführt.

Religion

Bearbeiten

Die Tu sind Anhänger des Lamaismus (tibetischer Buddhismus).[1] Eines der vier großen Klöster der Gelugpa in der historischen Region Amdo, das Kloster Gönlung Champa Ling (tibetisch dgon lung byams pa gling; chinesisch Youning Si), befindet sich im heutigen Autonomen Kreis Huzhu in der chinesischen Provinz Qinghai.

Literatur

Bearbeiten
  • Hasbaatar (哈斯巴特尔 Hasibate'er) u. a. (Hrsg.): Mônggôr helen u uges / 土族语词汇 Tuzuyu cihui (Wortschatz der Tu-Sprache). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1985/1986. 18+244 Seiten. [zweisprachig Mongolisch-Chinesisch, Tu-Sprache in IPA].
  • Li, Keyu 李克郁: Mongghul qidar merlung / Tu Han cidian 土汉词典 (Tu-Chinesisches Wörterbuch). 青海人民出版社 Qinghai renmin chubanshe (Volksverlag Qinghai). 西宁 Xining 1988.
  • Li, Keyu 李克郁: 土族 (蒙古尔) 源流考 Tuzu (Menggu'er) yuanliu kao (Untersuchungen zu Ursprung und Entwicklung der Tu-Nationalität / Monguor). 青海人民出版社 Qinghai renmin chubanshe (Volksverlag Qinghai). 西宁 Xining 1992/1993. ISBN 7-225-00587-1. 4+6+195 Seiten.
  • Mostaert, A. et DeSmedt, A.: Le Dialecte Monguor (The Uralic and Altaic Series; Curzon Press 1997). ISBN 0-7007-0380-2.
  • Qenggeltei (清格尔泰 Qingge'ertai) u. a. (Hrsg.): Mônggôr helen u uge helelge yin materiyal / 土族语话语材料 Tuzuyu huayu cailiao (Sprachmaterial der Tu-Sprache). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1986/1988. ISBN 7-204-00438-8. 17+589 Seiten. [zweisprachig Mongolisch-Chinesisch, Tu-Sprache in IPA]
  • Dominik Schröder: Zur Religion der Tujen des Sininggebietes (Kukunor). In: Anthropos, Internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde, Sonderdruck Band 47, 1952, Paulusdruckerei, Freiburg in der Schweiz
  • Slater, Keith W.: A grammar of Mangghuer. A Mongolic language of China's Qinghai-Gansu sprachbund. (Asian Linguistics Series; London / New York. RoutledgeCurzon 2003).
  • Stuart, Kevin und Limusishiden (Li, Dechun): China's Monguor Minority. Ethnography and Folktales (Sino-Platonic Papers 59, Dezember 1994).
  • Tuzu (Menggu'er) de wenhua xingtai 土族 (蒙古尔) 的文化形态 (Die kulturelle Formation der Tu [Monguor]). In: Hao, Sumin 郝苏民 u. Wenhua 文化 u. He, Weiguang 贺卫光 (Hrsg.), 甘青特有民族文化形态研究 Gan Qing teyou minzu wenhua xingtai yanjiu (Forschungen zur kulturellen Formation der Nationalitäten, die nur in Gansu und Qinghai leben). 民族出版社 Minzu chubanshe (Nationalitätenverlag). 北京 Beijing 1999/2000. ISBN 7-105-03420-3. S. 53–101.
  • Tuzu jianshi 土族简史 (Kurze Geschichte der Tu-Nationalität). 青海人民出版社 Qinghai renmin chubanshe (Volksverlag Qinghai). 西宁 Xining 1982.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 136.