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Softbank – Wikipedia

Softbank

japanischer Konzern; Aktiengesellschaft
(Weitergeleitet von Softbank Corp.)

Softbank Group Corp. (Eigenschreibweise: SoftBank Group Corp., japanisch ソフトバンクグループ株式会社 Sofuto Banku Gurūpu Kabushiki kaisha, englisch SoftBank Group Corp.), gelistet im Nikkei 225 und Sitz in Tokio, ist ein japanischer Telekommunikations- und Medienkonzern mit Unternehmensbereichen im Breitbandfernsehen, Festnetz-Telekommunikation, E-Commerce, Internet, Robotik, Technologie Service, Finanzen, Medien und Vermarktung. Softbank besitzt eine Reihe anderer Unternehmen, wie das japanische Unternehmen Cable & Wireless IDC, das Unternehmen BB-Service und das Computerspielunternehmen GungHo Online Entertainment. Zusätzlich pflegt sie Partnerschaften mit den japanischen Ablegern ausländischer Unternehmen wie Yahoo, E*Trade und Morningstar. Auch ist Softbank mit rund 28 % an der Alibaba Group beteiligt (Stand: Juni 2016).

SoftBank Group Corp.

Logo
Rechtsform Kabushiki kaisha
Aktiengesellschaft (Japan)
ISIN JP3436100006
Gründung 1981
Sitz Minato, Präfektur Tokio, Japan Japan
Leitung
Mitarbeiterzahl 80.909[2]
Umsatz 46,733 Mrd. Euro[2]
Branche Telekommunikation
Website group.softbank
Stand: 11. Mai 2021

Softbank verwaltet außerdem den weltweit größten Investmentfonds im Bereich Technologie. Der Vision Fund und Vision Fund 2 besitzen zusammen über 154 Milliarden Dollar an Investmentkapital[3] (Stand: März 2021).

2018 betrug der Umsatz des Unternehmens 82,64 Mrd. USD und der Nettogewinn 9,18 Mrd. USD.

Geschichte

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Ein SoftBank-Store in Ibaraki in Japan

Softbank wurde am 3. September 1981 von dem damals 24-jährigen Masayoshi Son gegründet. Das Unternehmen sollte zuerst Software vermarkten, Masayoshi stieg allerdings kurz darauf auch in die Vermarktung von Zeitschriften wie Oh!PC ein.[4] Durch die Vermarktung von exklusiven Softwarelizenzen und durch die geschickte Kombination von Hard- und Software gelang es Masayoshi bereits in seinem ersten Jahr den Umsatz von 10.000 $ auf 2,3 Mio. $ zu steigern. Aus der Vermarktung von Software leitete sich auch der gewählte Name ab. Masayoshi beabsichtigte eine Software Bank aufzubauen, die die Infrastruktur für die damals wachsende Informationsgesellschaft in Japan dienen sollte.[5]

1994 wurde die erste Niederlassung in den USA gegründet. Diese sollte lohnende Investments im Technologiebereich identifizieren um in diese sowohl zu investieren, als auch deren Techniken nach Japan zu importieren. Zeitgleich wurde die ersten Aktien ausgegeben. Die hieraus erhaltenen 20 Milliarden Yen wurden für den Ankauf unterschiedlicher Firmen genutzt. Von Ziff Communications Company wurde die Event Sparte übernommen, die vor allem Messen im PC-Bereich durchführte.

Resultierend aus einem Investment in Yahoo wurde 1996 in einem Joint Venture Yahoo Japan gegründet.[5]

2000 wurde das erste Investment in Alibaba getätigt. Dieses Investment erwies sich als eines der lukrativsten in der Firmengeschichte und bildete die Grundlage für den zukünftigen Erfolg als Investmentfirma.[6]

2001 stieg Softbank in die Vermarktung von Internetzugängen ein und gründete hierzu das Unternehmen Yahoo BB. Diese Unternehmung wurde 2004 durch die Übernahme von Japan Telecom Co. LTD. auch auf Firmenkunden erweitert.[5]

Im Januar 2005 erwarb das Unternehmen die japanische Profibaseball Mannschaft Fukuoka Daiei Hawks, fortan Fukuoka Softbank Hawks.

Am 17. März 2006 verkündete das Unternehmen die Übernahme der japanischen Tochtergesellschaft von Vodafone. Über diese Tochtergesellschaft brachten Softbank und Apple 2008 gemeinsam das iPhone 3G auf den japanischen Markt.[7]

Anfang 2012 übernahm Softbank rund 80 Prozent der Anteile an Aldebaran Robotics für etwa 100 Millionen US-Dollar.[8][9] Im Oktober 2012 gaben Nextel und Softbank bekannt, dass Softbank eine Mehrheit am US-Mobilfunkanbieter Sprint übernimmt. Es ist die größte Auslandsübernahme, die eine japanische Firma jemals getätigt hat.[10]

2017 übernahm Softbank das Robotik-Unternehmen Boston Dynamics von Googles Mutterkonzern Alphabet.[11]

Im gleichen Jahr begann Softbank mit dem Aufbau des Vision Fund. Dieser Investmentfonds sollte vor allem in Firmen investiert werden, die Technologien im Bereich künstliche Intelligenz entwickeln.[12] Zu den ersten Investoren gehörten der Public Investment Fund aus Saudi-Arabien, der sich mit 45 Milliarden Dollar beteiligte, Softbank mit 28 Milliarden Dollar, die Mubadala Investment Company der Vereinigten Arabischen Emirate mit 15 Milliarden Dollar und mehrere kleinere Investoren inklusive Apple.[13]

Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass Softbank beabsichtigte, rund 15 Prozent der Anteile an Uber zu übernehmen.[14] Uber-Gründer Travis Kalanick gab hierauf bekannt, ebenfalls einen Teil seiner Anteile zu veräußern. Ein Deal in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar für 30 Prozent der Anteile an Uber wurde Mitte Januar 2018 verkündet.[15] Im Oktober 2018 gaben Softbank und Toyota die Gründung von Monet Technologies als Joint Venture bekannt.[16]

Im November 2018 wurde bekannt, dass Softbank zusammen mit anderen Investoren 1 Milliarde US-Dollar in Tokopedia investiert hat.[17]

Im August 2022 gab Softbank bekannt, dass es alle Anteile an Uber verkauft hat.[18]

2024 erklärte CEO Masayoshi Son, der Zweck Softbanks und Sinn seines verbleibenden Lebens solle im Aufbau von ‚Superintelligenz‘ liegen. Softbanks Aktienkurs in Japan brach daraufhin um 3 Prozent ein,[19] erholte sich jedoch wieder.

Im Juli 2016 gab Softbank die Absicht bekannt, den britischen Chip-Entwickler ARM für etwa 23,4 Milliarden Pfund (27,95 Milliarden Euro) zu kaufen.[20] Die Übernahme wurde im September 2016 abgeschlossen.[21] ARM soll dabei als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben und personell aufgestockt werden. 2021 wurden Pläne veröffentlicht, wonach ARM an Nvidia für 40 Milliarden Dollar verkauft werden sollte. Diese Pläne wurden allerdings nach einer Klage der amerikanischen Regulierungsbehörde FTC abgesagt, die mit Kartellbehörden in England, der EU und Japan eine Gefahr für den Wettbewerb sahen. Stattdessen plante Softbank, ARM bis Anfang 2023 an die Börse zu bringen.[22] Im August 2023 wurde der an der New Yorker Nasdaq geplante Börsengang von ARM bekannt. Es wurde laut NZZ der „grösste Börsengang des Jahres“ erwartet.[23] Auch nach dem Börsengang hält Softbank weiterhin rund 90 % der Anteile an ARM.[24]

Beteiligungen an deutschen Unternehmen

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Softbank besitzt auch Anteile von T-Mobile US, einer Tochterfirma der Deutschen Telekom. Im Juni 2020 wurde bekannt, dass Softbank eine Verringerung der Anteile erwägt.[29] 2020 legte Softbank seinen Mobilfunkanbieter Sprint in den USA mit T-Mobile zusammen. Durch die Fusion stieg Softbank zu einem der größten Eigentümer von T-Mobile US nach der Deutschen Telekom auf.[30] Durch den Verkauf seiner Anteile an T-Mobile US an die Deutsche Telekom stieg Softbank zu deren zweitgrößtem Aktionär auf.[31]

Eigentümerstruktur

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Aktienanteil in Prozent
Masayoshi Son 29,04
The Master Trust Bank of Japan, Ltd. 19,10
Custody Bank of Japan, Ltd. 7,48
JP Morgan Chase Bank 1,88
STATE STREET BANK WEST CLIENT-TREATY 1,36
SON CORPORATION LLC 1,23
SON ASSETS MANAGEMENT LLC 1,19
Sonstige 38,72

Die 10 größten Aktionäre von Softbank besitzen zusammen ca. 64 % aller ausstehenden Aktien.

(Stand: 30. September 2022)[32]

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Commons: SoftBank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Board of Directors. In: group.softbank. Abgerufen am 7. Oktober 2018 (englisch).
  2. a b Annual Report. (PDF; 10,6 MB) In: group.softbank. 29. Juli 2020, abgerufen am 28. Juli 2022 (englisch).
  3. Softbank just shocked its critics by landing the biggest profit in the history of a Japanese company. 12. Mai 2021, abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  4. Alan M. Webber: Japanese-Style Entrepreneurship: An Interview with Softbank’S CEO, Masayoshi Son. In: Harvard Business Review. 1. Januar 1992 (englisch, hbr.org [abgerufen am 12. Dezember 2022]).
  5. a b c SoftBank Group: SoftBank Group History. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  6. Rupert Steiner: Milliardengewinn! Softbank verkauft Alibaba-Aktien. In: deraktionaer.de. 11. August 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  7. Softbank and Apple to Bring iPhone 3G to Japan on July 11. In: apple.com. 9. Juni 2008, abgerufen am 17. Mai 2019 (englisch).
  8. Erico Guizzo: Aldebaran Robotics Sells Majority Stake for $100 Million. In: spectrum.ieee.org. IEEE Spectrum, 12. März 2012, abgerufen am 27. Februar 2013 (englisch).
  9. Softbank rachète Aldebaran Robotics. In: lexpansion.lexpress.fr. L’Express, 13. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2013; abgerufen am 27. Februar 2013 (französisch).
  10. Mobilfunkdeal Japan/USA platzt in Telekom-Zukaufsplan. (Memento vom 18. Oktober 2012 im Internet Archive) In: de.reuters.com, Agenturmeldung vom 15. Oktober 2012.
  11. Martin Kölling: Japans Softbank kauft Googles Roboterschmiede. In: nzz.ch. 9. Juni 2017, abgerufen am 21. Mai 2020.
  12. Katie Benner: Masayoshi Son’s Grand Plan for SoftBank’s $100 Billion Vision Fund. In: nytimes.com. 10. Oktober 2017, abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  13. Zahraa Alkhalisi: Where the huge SoftBank-Saudi tech fund is investing. 20. September 2017, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  14. Greg Bensinger, Liz Hoffmann: SoftBank Succeeds in Tender Offer for Large Stake in Uber. In: wsj.com. 28. Dezember 2017, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  15. Darrell Etherington: Uber’s big SoftBank deal has officially closed. In: TechCrunch. 18. Januar 2018, abgerufen am 6. April 2020 (englisch).
  16. Toyota and SoftBank Agreed on Strategic Partnership To Establish Joint Venture for New Mobility Services In: toyota.co.jp, 4. Oktober 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  17. Yoolim Lee, Pavel Alpeyev: Factory Worker's Son Creates $7 Billion Startup. In: bloomberg.com. 21. November 2018, abgerufen am 4. Mai 2019 (englisch).
  18. Arjun Kharpal: Japanese giant SoftBank dumps its entire stake in Uber as losses mount at its investment unit. 8. August 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  19. Arjun Kharpal: SoftBank CEO says AI that is 10,000 times smarter than humans will come out in 10 years. In: CNBC. 21. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024 (englisch).
  20. Stefan Beiersmann: Softbank kauft britischen Chip-Entwickler ARM. ZDNet, 18. Juli 2016, abgerufen am 18. Juli 2016.
  21. Chris O'Brien: Softbank completes $31 billion acquisition of ARM Holdings. VentureBeat, 5. September 2016, abgerufen am 8. September 2016 (englisch).
  22. Mark Mantel: Jetzt offiziell: Nvidia bläst ARM-Übernahme mit Milliardenverlust ab. 8. Februar 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  23. NZZ: ARM: Softbank und Son beantragen Rekord-Börsengang der Chipfirma. 22. August 2023, abgerufen am 22. August 2023.
  24. https://www.bbc.com/news/business-66805116
  25. SoftBank Vision Fund investiert 460 Mio. Euro in AUTO1 Group. Pressemitteilung. In: auto1-group.com. 15. Januar 2018, abgerufen am 16. Mai 2021.
  26. Deutsche Presse-Agentur: Wirecard holt Softbank als neuen Investor an Bord. In: internetworld.de. 24. April 2019, abgerufen am 27. April 2019.
  27. #EXKLUSIV Softbank investiert 500 Millionen in GetYourGuide. In: deutsche-startups.de. 28. April 2019, abgerufen am 28. April 2019.
  28. Hannah Schwär: Softbank steigt bei E-Scooter-Startup Tier ein. In: gruenderszene.de. 10. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  29. Softbank erwägt Verkauf von T-Mobile-Aktien – T-Mobile US-Aktie verliert. In: finanzen.net. 16. Juni 2020, abgerufen am 16. Juni 2020.
  30. manager magazin: T-Mobile und Sprint schließen Fusion ab. 1. April 2020, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  31. Deutsche Telekom: Softbank reduziert Anteile um Fast die Hälfte. In: Der Spiegel. 6. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. Dezember 2022]).
  32. Ownership. In: group.softbank. Abgerufen am 12. Dezember 2022.