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Link to original content: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Shouting
Gutturaler Gesang – Wikipedia

Gutturaler Gesang

Gesangsart
(Weitergeleitet von Shouting)

Unter gutturalem Gesang (lateinisch gutturKehle‘) versteht man Kehlgesang, der hauptsächlich mit den Taschenbändern gebildet wird.[1]

Beim Kehlgesang werden unter anderem Teile des Kehlkopfs verengt. Im Englischen werden rau klingende Stimmtechniken oft auch throatsinging genannt. Throatsinging bezeichnet auch den Kehlgesang aus Tuwa und der Mongolei, der unter anderem Obertongesang beinhaltet und deshalb teils synonym für Obertongesang steht. Teilweise haben diese Gesänge Ähnlichkeit mit dem Vorgang beim Gähnen bzw. tiefen, klanghaften Seufzen. Bei den „Growls“ und den „normalen Screams“ im Metal verwendet man dabei die normale, volle Stimme. Die „Screams“ sind dabei von der Tonhöhe der Stimme etwas höher (vgl. Tonhöhe beim Brüllen), während die „Growls“ zumeist tiefer sind. Bei diesen ist aber auch eine Höhenvariation möglich, die durch Verformen des Mundes erreicht wird. So entsteht beim Zusammenziehen (wie beim Sprechen eines „o“) ein tieferer und beim Öffnen (wie beim Laut „a“) ein höherer Ton. Diesen beiden Gesangsstilen stehen die so genannten „high-pitched screams“ gegenüber, die im Falsett „geschrien“ werden und somit höher als die „normalen Screams“ sind.

Eine einheitliche Technik gibt es bei diesen Gesangsstilen nicht. Dennoch kann man nicht ohne große Übung jodeln, „schreien“ oder „growlen“, da bei ungestümem Singen die Gefahr einer Stimmbandverletzung droht (vor allem, wenn der verzerrte Anteil mit den „echten Stimmbändern“ gebildet wird). Diese wird bei Übung und „richtiger“ Technik, d. h. dem Bilden der Verzerrung mit den Taschen- bzw. „falschen Stimmbändern“ aber vermieden bzw. minimiert. So empfehlen einige Sänger dieses Stils professionelle Gesangsstunden, um Gesangstechnik zu lernen, die eigene Stimme besser kontrollieren zu können, bzw. um die Atemtechnik zu erlernen. Die bekannteste Gesangslehrerin für gutturalen Gesang ist die Amerikanerin Melissa Cross,[1] die bereits vielen populären Metal-Sängern zu großer Anerkennung verhalf. Einige ihrer Schüler waren Corey Taylor von Slipknot, Matthew Tuck von Bullet for My Valentine, sowie Randy Blythe von Lamb of God. Große Aufmerksamkeit erlangte sie mit dem Erscheinen ihrer The-Zen-of-Screaming-Tutorial-DVDs. Thomas Fischer, Aachener Gesangslehrer und ehemaliger Sänger der Band 10 Fold B-Low, kritisiert den Verkauf der DVDs jedoch als unverantwortlich: „Die Leute machen das irgendwie nach und ruinieren sich die Stimmbänder dabei.“[1] Er verlangt von seinen Schülern auch körperliches Training; der Körper sei für den Sänger „das Handwerkszeug, die Grundlagen muss man sich erarbeiten wie bei jedem Instrument auch“. Gutturaler Gesang sei harte Arbeit.[1]

Volksmusik

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In der Volksmusik vieler Regionen ist gutturaler Gesang ein fester Bestandteil. Beispiele:

Metal, Hardcore Punk, Post-Industrial und elektronische Musik

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Anwendung findet der gutturale Gesang unter anderem in Subgenres des Metal (Death- oder Black Metal, sowie häufig auch im Pagan-, Folk- und Viking Metal, sowie teilweise im Symphonic Metal) aber auch im Hardcore Punk (Digital Hardcore, Emo- und Metalcore), im Grindcore sowie im Industrial-, EBM- und Dark-Electro-Bereich. Er wird durch den Einsatz von (teilweise verzerrtem) Krächzen, Grunzen und Knurren (Grunting und Growling), klarem Rufen (Shouting) oder hohem Schreien bzw. Kreischen (Screaming) erzeugt. Teilweise wird das Screaming als gutturaler Gesang eingeordnet,[3] oft nennt man jedoch lediglich das Grunting beziehungsweise Growling so[4][5][6][7][8] oder Screaming wird zumindest als weniger guttural angesehen.[9] Im Folk Metal werden zuweilen auch die unter Volksmusik genannten Gesangstechniken verwendet, so z. B. der Joik bei Korpiklaani oder der Khoomei bei Tengger Cavalry.

Growling

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Ein Mann „growlt“ das Wort Wikipedia

Das Wort Growling kommt aus dem Englischen und bedeutet ‚knurren‘, da es Ähnlichkeit mit dem tiefen Knurren eines Tieres hat – alternativ dazu wird auch das Wort Grunting (englisch: ‚grunzen‘) benutzt. Ein Vorreiter war hier der tiefe, „bellende“ Gesang von Charles „Evil Chuck“ Schuldiner, dem Sänger und Gitarristen der US-amerikanischen Death-Metal-Band Death,[10] das eigentliche Growling entstand jedoch später unter anderem durch schwedische[11] und Florida-Death-Metal-Bands.[12] In verschiedenen Musikrichtungen (hauptsächlich Grindcore und Death Metal, seltener auch Black-, Gothic-, Doom Metal, sowie Dark Electro und Teilen der schwedischen Electronic Body Music) wird es als Gesang verwendet.

Das Growling ist von der Tonhöhe meist verhältnismäßig tief.

Das Growling wird oft verwandt, um die vornehmlich brutalen Texte musikalisch passend wiederzugeben. Man kann dies gut bei Chris Barnes (aktueller Sänger von Six Feet Under) oder George „Corpsegrinder“ Fisher (Cannibal Corpse) hören. Insbesondere im Death Doom und im Gothic Metal, aber nicht nur dort, unterstützt es hingegen die vermittelte Melancholie.[13] Im Gothic Metal/Symphonic Metal ist ein weiblicher Gegenpart in Sopran keine Seltenheit. Der beispielsweise bei Epica, Tristania, After Forever oder Theatre of Tragedy präsente Wechselgesang wurde als The Beauty and the Beast bekannt. Manchmal ist die growlende Person selbst weiblich und wechselt selbst zwischen Growlen und höheren Tonlagen, wie bspw. Tatiana Shmailyuk von Jinjer und die wechselnden Leadsängerinnen von Arch Enemy.

Einige Vertreter

Screaming

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Screaming (englisch: ‚schreien‘, ‚kreischen‘), vor allem das high-pitched screaming (Kreischen mit sehr hohen Frequenzspitzen), ist von der Tonhöhe her der höchste der gutturalen Gesänge. Eine Vorreiterfunktion nahm hier Quorthon ein,[10][14] dessen Gesang auf den frühen Bathory-Alben von einem hohen Kreischen zu einem tiefen Krächzen reichte[10] und sich damit sowohl vom hohen, klaren Gesang im traditionellen Heavy Metal als auch anderen Gesangsstilen im extremen Metal deutlich unterschied. Es wird meistens im Black Metal verwendet, um dem an sich schon aggressiven Musikstil auch durch den Gesang zusätzlich Emotionen, wie z. B. Aggression oder „Kälte“ (vor allem im Zusammenhang mit Effekten wie Hall), und Härte zu geben. Letzteres trifft auch auf den Einsatz im Digital Hardcore zu. Benjamin Hedge Olson beschreibt das Screaming in seiner Masterarbeit über Vielfalt, Mystizismus und Identität im Black Metal als „geschlechtsloses, unmenschliches, gequältes Kreischen“.[9] Der Tonumfang kann dabei von sehr hohem Geschrei (high-pitched screaming) bis zu tieferem Gekrächze reichen, das aber nicht die Tiefe des Growling erreicht. Auch im Crunkcore wird Screaming verwendet – dort aber über Hip-Hop-Beats und ohne Verbindung zum extremen Metal.

Einige Vertreter

Shouting

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Shouting kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ‚rufen‘ oder ‚schreien‘. Beim Shouting werden oft nur die „echten“ Stimmbänder beansprucht oder die Stimme nur zum Teil verzerrt, was dafür sorgt, dass der Schrei klarer erscheint und oft auch der Text besser verständlich ist. Die Tonlage des Shoutings liegt meist auf derselben wie die normale „Sprechstimme“ des Sängers, manche Sänger jedoch (z. B. Tom Araya, Mille Petrozza) verändern das Shouting zu sehr hohem quietschenden Kreischen, das jedoch im Grunde genau so funktioniert wie ein Anheben der Sprechstimme. Das Shouting wird bevorzugt im Hardcore, Thrash Metal und im Metalcore, aber auch in jedem anderen (aggressiveren, emotionaleren) Rock-Stil eingesetzt. Im Punk zum Beispiel wird häufig die Möglichkeit genutzt, mittels Shouts melodisch zu singen (durch den Anteil, der nicht mit den Taschenbändern gebildet wird). Beim Shouting kann es durch zu starkes Luftpressen und zu kurze Erholungszeiten schnell zu Stimmbandentzündungen kommen.

Einige Vertreter

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Verena Töpper: Heavy-Metal-Gesangslehrer. Brüllen für Fortgeschrittene. In: Spiegel Online. 1. August 2013, abgerufen am 27. August 2013.
  2. Zur sardischen Volksmusik, abgerufen am 29. Juli 2012.
  3. „Yes, the vocals are low paced growls and guttural screams that fit the riffs quite well.“ Alexis Rivers: MISTAKEN ELEMENT. ENGRAVED IN MEMORY. In: Ancient Ceremonies, Nr. 14, Januar-März 2008, S. 64.
  4. „The band are definitely testing the limits of Black Metal and the vocals are guttural. There is a great variation of riffs that together with the vocals of D. Deviant and 666 Torturer result in a massive attack of brutality. Both vocalists work very well and manage to mix guttural vocals with shrieks in a superb way!“ Sónia Fonseca: ARKHON INFAUSTUS: PERDITION INSANABILIS. In: Ancient Ceremonies, Nr. 13, S. 19.
  5. „While most Black Metal bands focus their darkness on grim furious riffs and high pitched vocals, Janvs hailing from Italy embraces melancholy as one of the key (if not the principal) factor on their com- positions. The song structures have a fast sense of gloominess intermingled with beautiful guitar passages and a raspy semi-guttural vocalization by Vinctor.“ Nuno Santos: JANVS. FVLGVRES. In: Ancient Ceremonies, Nr. 14, Januar-März 2008, S. 41.
  6. „RM’ vocals are wicked occult vociferations from the outer world and possess a strength and darkness of its own. While remain sharp as deadly knifes he uses a style of its own where he blends an harsh sometimes almost guttural effect in his grim vocalization yet never crossing the boundaries of Black Metal not even when he uses a chanted/spoken mode.“ Nuno Santos: LOCUS MORTIS. VOUST. In: Ancient Ceremonies, Nr. 14, Januar-März 2008, S. 60.
  7. „The scream is chilling, reminding me of Varg Vikernes on “Hvis Lyset Tar Oss”, it fits very well into the overall atmosphere on this output. At other times the sparse vocals are more guttural, like a growled whisper.“ Anders Peter Jørgensen: BENIGHTENED LEAMS: FERLY CENTESMS. In: Ancient Ceremonies, Nr. 13, S. 22.
  8. „The band crafts long moody songs alternating between sublime and ethereal moments to tor- turous and abysmal dirges where long instru- mental passages leaves place for guttural, cav- ernous rumbles and high pitched screams.“ Eric Massicotte: ESOTERIC: SUBCONSCIOUS DISSOLUTION INTO THE CONTINUUM. In: Ancient Ceremonies, Nr. 13, S. 22.
  9. a b „The high operatic vocals of heavy metal and the low grunting of death metal are exchanged for sexless, inhuman, agonized screaming in black metal. The overall affect is claustrophobic, haunting and evocative. A black metal fan whom I interviewed explained his first impression of black metal to me by saying, ‘The vocals were more shrieking, it wasn’t so guttural. Yeah, it was just something different. Something about it just struck a cord.’“ Benjamin Hedge Olson: I Am The Black Wizards: Multiplicity, Mysticism And Identity In Black Metal Music And Culture. (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 9.
  10. a b c „Quorthon’s vocals ranged from a high wailing shriek to a low croaking moan. Bathory’s vocals are one of the earliest examples of the departure from traditional singing that would characterize extreme metal in years to come. Around the same time in the United States the band Death was experimenting with a low barking style of vocals that would give birth to the ‘death growl’ style of vocals popular in death metal, but nothing at that time sounded anything like the unholy caterwauling that Quorthon was inflicting upon his listeners.“ Benjamin Hedge Olson: I Am The Black Wizards: Multiplicity, Mysticism And Identity In Black Metal Music And Culture. (Memento des Originals vom 30. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/etd.ohiolink.edu (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 18 f.
  11. „Apart from Bathory, there were other experimental rumblings coming from Sweden’s metal scene in the late eighties. Stockholm became a fertile breeding ground for what was gradually becoming known as death metal. Inspired by a combination of hardcore punk and American thrash metal, Swedish bands like Grave, Nihilist and Entombed began to form. As Natalie J. Purcell explains, death metal took the speed, technicality and aggression of thrash metal bands like Possessed and Slayer, tuned down the guitars, sped up the drums and added the low, guttural, grunting ‘death growl’ vocals that characterize the style.“ Benjamin Hedge Olson: I Am The Black Wizards: Multiplicity, Mysticism And Identity In Black Metal Music And Culture. (Memento des Originals vom 30. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/etd.ohiolink.edu (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 21.
  12. „In Florida, bands like Morbid Angel, Death and Obituary were taking thrash metal to another level of speed and ‘brutality.’ The low, barking ‘death growl’ style of vocals was perfected in Florida as was the clean, crisp production sound characteristic of numerous Florida bands.“ Benjamin Hedge Olson: I Am The Black Wizards: Multiplicity, Mysticism And Identity In Black Metal Music And Culture. (Memento des Originals vom 30. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/etd.ohiolink.edu (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 22.
  13. „They are always screamed with a growl which is not too throaty and low but not really high-pitched, they fit the music well, and provide a great melancholic and depressive touch.“ Kostas Antonatos: The Absence. Riders Of The Plague. In: Ancient Ceremonies, Nr. 15, Juli–September 2008, S. 91.
  14. „The First Wave of black metal (the aforementioned Venom along with the Danish band Mercyful Fate fronted by King Diamond, Sweden’s Bathory, and Switzerland’s Hellhammer, who later became Celtic Frost) influenced the future sound of black metal by laying down the general aesthetic and sonic template. Bathory’s lo-fidelity recordings, Satanic lyrics, and grim vocal style were especially important.“ Brandon Stosuy: A Blaze in the North American Sky.