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Renate Krößner – Wikipedia

Renate Krößner

deutsche Schauspielerin

Renate Krößner (* 17. Mai 1945 in Osterode am Harz; † 25. Mai 2020 in Mahlow) war eine deutsche Schauspielerin. Ihren Durchbruch hatte sie 1979 als Sängerin Ingrid Sommer in dem DEFA-Film Solo Sunny.

Grab von Renate Krößner auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin

Renate Krößner wuchs als Lehrerstochter in Ost-Berlin auf, besuchte dort die Oberschule und schloss 1964 ihre Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin mit dem Diplom ab. Ihre Bühnenstationen waren 1966/67 das Landestheater Parchim, 1967/68 das Theater der Altmark, 1970/71 das Theater der Bergarbeiter, ab 1971 am Brandenburger Theater. Danach gab sie Gastspiele an verschiedenen Theatern.

Ab 1965 wirkte Krößner in mehreren Filmen und Fernsehspielen mit, darunter als Kellnerin „Caramba“ an der Seite von Manfred Krug in der turbulenten Komödie Feuer unter Deck, die nach Krugs Weggang in den Westen 1977 zunächst verboten war und erst 1979 in wenigen Kopien in die Kinos kam und nur einmal im Fernsehen gezeigt wurde.

Im Jahr 1980 spielte sie die Hauptrolle der Schlagersängerin Ingrid Sommer, genannt Sunny, in dem DEFA-Film Solo Sunny von Konrad Wolf. Den Gesangspart der Rolle hatte die Jazzsängerin Regine Dobberschütz übernommen. Krößner schaffte es, den erst zwei Tage vor den Dreharbeiten bei ihr gelandeten Text vollkommen lippensynchron zum Playback hinzubekommen. Der realistische, intensive Film brachte sowohl in der DDR wie auch im Westen viele Wochen lang volle Kinos. Für diese Rolle erhielt Krößner im Februar 1980 auf der Berlinale in West-Berlin den Filmpreis Silberner Bär. Die große Popularität und Eigenwilligkeit der Schauspielerin missfiel den DDR-Behörden, sodass sie fortan keine Filmangebote mehr bekam und nach fünf Jahren beschloss, die DDR zu verlassen.[1] Am 27. Juli 1985 konnte Krößner nach mehreren Ausreiseanträgen gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Bernd Stegemann, und ihrem Sohn Eugen aus ihrer früheren Beziehung mit Hermann Beyer die DDR verlassen.

Die Familie zog nach Düsseldorf. Erst nach drei Jahren im Westen begann sie auch wieder im Film- und Fernsehgeschäft. Krößner spielte zunächst die kurzzeitige Freundin des Rechtsanwalts Robert Liebling in der Anwaltsserie Liebling Kreuzberg (wieder an der Seite von Manfred Krug). Später trat sie immer wieder in deutschen Krimiserien auf, etwa im Polizeiruf 110, im Tatort (unter anderem 1988 gemeinsam mit Götz George in dem Schimanski-Tatort Gebrochene Blüten), in der Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall (wo sie in 12 Folgen die Ehefrau der von Wolfgang Stumph gespielten Titelfigur verkörperte) und in Sperling und der stumme Schrei an der Seite von Dieter Pfaff. 2018 übernahm sie an der Seite von Yvonne Catterfeld und Jan Krauter einen Gastauftritt als Juwelierswitwe Vera Holzner in der Folge Der steinerne Gast der ARD-Krimireihe Wolfsland. Zuletzt war Krößner ab 2017 in der RTL-Serie Der Lehrer als Mutter der Titelfigur zu sehen.[2]

1995 spielte Krößner in Diethard Klantes Jugenddrama Der Verräter die Mutter des von Frank Giering verkörperten labilen 18-Jährigen Paul Simonischek, der auf der Suche nach Anerkennung in die Neonazi-Szene gerät. In dem von Dominik Graf im Jahr 1997 inszenierten Thriller Der Skorpion verkörperte sie die Ehefrau des beim Münchner Drogendezernat arbeitenden Polizisten Josef Berthold (Heiner Lauterbach), die von einer Bande aus dem Drogenmilieu ins Koma geprügelt wird. In dem komödiantischen Drama Alles auf Zucker! von Dani Levy übernahm sie 2004 die Rolle der Club-Chefin Linda. Im Kino trat Krößner 2006 in dem Kinder- und Jugendfilm Mondscheinkinder auf. In dem Fernsehfilm Küss mich, Genosse! teilte sie sich 2007 die Rolle der Alexandra Lütjens mit Josefine Preuß.

2005 heiratete Krößner ihren langjährigen Lebensgefährten Bernd Stegemann. Das Paar lebte in Mahlow. Im selben Jahr erkrankte sie das erste Mal an Krebs, wurde jedoch erfolgreich operiert. Anfang 2020 kehrte die Krankheit zurück, der sie am 25. Mai 2020 im Alter von 75 Jahren erlag.[3][4]

Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden (Grab CK-003-020) in Berlin-Mitte.[5]

Filmografie (Auswahl)

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Hörspiele

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Auszeichnungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Gunnar Decker: Sunny for ever, Nachruf, Neues Deutschland, 27. Mai 2020.
  2. Stefans Mutter geht heimlich in die Tafel – Altersarmut bei „Der Lehrer“: Genug zum Leben, zu wenig zum Sparen. In: RTL.de. 12. Februar 2019, abgerufen am 26. Mai 2020.
  3. LEBENSLÄUFE. Renate Krößner – nach "Solo Sunny" folgte Überwachung und Ausreise, auf mdr Kultur, 19. November 2020
  4. Harry Nutt: Nachruf: Sie war Sunny: Schauspielerin Renate Krößner gestorben. In: berliner-zeitung.de. 26. Mai 2020, abgerufen am 26. Mai 2020.
  5. Klaus Nerger: Das Grab von Renate Krößner. In: knerger.de. Abgerufen am 28. August 2020.
  6. „Die Schauspielerin und der Pilot (1988)“ Film aus der Reihe Wahlbekanntschaften des NDR. 1988, abgerufen am 2. Mai 2022.
  7. Vergiss' dein Ende – Premi. In: torinofilmfest.org, abgerufen am 26. Februar 2021.
  8. Jens: Renate Krößner: Google-Doodle zum 78. Geburtstag der deutschen Schauspielerin - Solo Sunny (Video). 17. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023.