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Link to original content: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Prisca_(Frau_Diokletians)
Prisca (Frau Diokletians) – Wikipedia

Prisca (Frau Diokletians)

Ehefrau des römischen Kaisers Diokletian

Aurelia Prisca († wohl 315) war die Ehefrau des römischen Kaisers Diokletian und die Mutter seiner Tochter Valeria.

Über Priscas familiären Hintergrund ist nichts, über ihr Leben nur wenig bekannt. Das von ihrem Ehemann Diokletian konzipierte Herrschaftssystem der Tetrarchie stellte die von den vier Kaisern gebildete fiktive Dynastie in den Vordergrund, die realen Familien der Herrscher spielten in der Repräsentation eine untergeordnete Rolle. Daher wurde Prisca anders als viele frühere Kaisergattinnen der Reichsbevölkerung nicht auf Münzen vorgestellt und trug auch nicht den Ehrentitel Augusta.[1]

Hauptquelle zu Prisca ist das Werk Über die Todesarten der Verfolger (gemeint sind Christenverfolger wie Diokletian) ihres christlichen Zeitgenossen Laktanz. Laktanz zufolge mussten auch Prisca und ihre Tochter dem im Rahmen der 303 beginnenden Christenverfolgungen erlassenen allgemeinen Opfergebot Folge leisten.[2] Dies bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die beiden Christen waren; möglicherweise wollte Diokletian auf diese Weise nur unterstreichen, dass tatsächlich alle Bewohner des Reiches den alten Göttern zu opfern hatten.[3]

Als Diokletian 305 abdankte und sich in seinen Altersruhesitz im heutigen Split zurückzog, lebte Prisca wohl bei ihrer Tochter Valeria und deren Ehemann Galerius, dem Nachfolger Diokletians als Augustus (Oberkaiser) des Ostens. Nach dem Tod des Galerius im Jahr 311 wurden Prisca und Valeria von dessen ehemaligem Caesar (Unterkaiser) Maximinus Daia verbannt.[4] Licinius, der Maximinus Daia 313 besiegt hatte und nun den Osten des Reiches kontrollierte, ließ beide Frauen schließlich hinrichten.[5] Ob Diokletian den Tod von Ehefrau und Tochter noch erlebt hat, ist unklar.[6]

Im Jahre 2002 wurde bei Ausgrabungen im Ostteil der Hauptstadt der römischen Provinz Dalmatia, Salona, die Basis für eine Statuenweihung gefunden, die eine Ehreninschrift trägt, welche Prisca gewidmet ist. Der knappe Wortlaut nennt ihren Gentilnamen Aurelia und ihren Titel nobilissima femina. Damit ist Priscas Existenz erstmals auch außerhalb literarischer Angaben nachgewiesen. Der Titel ist derjenige von Personen genau unterhalb der vollrangigen Kaiser und Kaiserinnen, der Augusti bzw. Augustae.[7]

Literatur

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  • Manfred Clauss: Die Frauen der diokletianisch-konstantinischen Zeit. In: Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49513-3, S. 340–369, insbesondere 341, 343.
  • Alexander Demandt: Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284–565 n. Chr. (= Handbuch der Altertumswissenschaft. 3. Abteilung, 6. Teil). 2. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55993-8, S. 58, 70, 87.
  • Alexander Demandt: Diokletian. Kaiser zweier Zeiten. C. H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-78731-7, S. 42, 44, 135, 195, 232, 274–275.
  • Jasna Jelicic-Radonic: Diocletian and the Salona Urbs Orientalis. In: Nenad Cambi, Joško Belamarić, Tomislav Marasović (Hrsg.): Dioklecijan, Tetrarhija i Dioklecijanova Palača. O 1700 Obljetnici Postojanja = Diocletian, Tetrarchy and Diocletian’s Palace. On the 1700th Anniversary of Existence (= Biblioteka Knjiga mediterana. Band 54). Književni Krug, Split 2009, ISBN 978-953-163-318-5, S. 307–333 (englisch und kroatisch; Akten des Kolloquiums Split, 18.–22. September 2005).
  • Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Prisca 1. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 726.
  • Byron Waldron: Dynastic Politics in the Age of Diocletian, AD 284–311. Edinburgh University Press, Edinburgh 2023, ISBN 978-1-4744-9865-4, S. 200–205, 214–216.

Anmerkungen

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  1. Vgl. Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Prisca 1. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 726.
  2. Lactantius, De mortibus persecutorum 15,1.
  3. Vgl. Alexander Demandt: Die Spätantike. 2. Auflage. München 2007, ISBN 978-3-406-55993-8, S. 70 mit Anm. 120.
  4. Lactantius, De mortibus persecutorum 39.
  5. Lactantius, De mortibus persecutorum 51.
  6. Als Todesjahre Diokletians werden in der Forschung 311, 312, 313 und 316 diskutiert, vgl. Alexander Demandt: Die Spätantike. 2. Auflage. München 2007, ISBN 978-3-406-55993-8, S. 73 mit Anm. 141. Demandt selbst geht von 316 aus und begründet dies ausführlich in Alexander Demandt: Diokletian. Kaiser zweier Zeiten. München 2022, ISBN 978-3-406-78731-7, S. 315–317.
  7. „Aureliae Priscae nobilissimae feminae“, vgl. Jasna Jelicic-Radonic: Diocletian and the Salona Urbs Orientalis. In: Nenad Cambi u. a. (Hrsg.): Dioklecijan, Tetrarhija i Dioklecijanova Palača. Split 2009, ISBN 978-953-163-318-5, S. 307–333, hier: 311–315.