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Marie Gruber – Wikipedia

Marie Gruber

deutsche Schauspielerin (1955-2018)

Marie Gruber (* 11. Juni 1955 in Wuppertal; † 8. Februar 2018 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin. Der Durchbruch gelang ihr 1991 als Rita Struutz in der erfolgreichen Kinokomödie Go Trabi Go. Im Fernsehen wurde sie als Kriminaltechnikerin Rosamunde Weigand in der ARD-Krimireihe Polizeiruf 110 bekannt. Neben ihrer Mitwirkung in etlichen Theaterinszenierungen von Frank Castorf spielte sie ab 1980 in über 140 Film- und Fernsehproduktionen.

Herkunft und Ausbildung

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Marie Gruber wurde 1955 in Wuppertal als Tochter eines Sattlers und einer in der Landwirtschaft arbeitenden Mutter geboren, wo sie bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lebte.[1] Nach dem Umzug ihrer Eltern nach Halle (Saale) wuchs sie dort gemeinsam mit ihren zwei älteren Brüdern auf. Von 1979 bis 1982 absolvierte Gruber ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Ost-Berlin.[2]

Gruber hatte nach Abschluss ihrer Schauspielausbildung Theaterengagements am Landestheater Anklam unter Frank Castorf, am Staatsschauspiel Dresden, an den Berliner Bühnen „Das Ei“, Friedrichstadtpalast, der Berliner Volksbühne, am Theater 89, am Brandenburger Theater sowie am Theater am Kurfürstendamm. Ihr Repertoire reichte von Henrik Ibsen (Nora oder Ein Puppenheim), Molière (Tartuffe), Bertolt Brecht (Trommeln in der Nacht, Die Gewehre der Frau Carrar), William Shakespeare (Othello) bis hin zu Heinrich von Kleist (Der zerbrochne Krug).[3]

Film und Fernsehen

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Gruber gab 1980 als Madeleine ihr Filmdebüt in dem Fernsehfilm Andreas und der Knochenmann. Im selben Jahr engagierte sie Schauspieler und Regisseur Dieter Bellmann für seine DFF-Märchenproduktion Dornröschen in der Titelrolle. 1981 war sie in Herrmann Zschoches Bürgschaft für ein Jahr in einer kleinen Nebenrolle als Cliquenmitglied erstmals auf der Kinoleinwand zu sehen. Ihren ersten Polizeiruf-110-Auftritt hatte sie 1985 in einer Doppelrolle in der Episode Verführung. 1986 spielte sie an der Seite von Katrin Sass in der Herbert-Otto-Romanverfilmung Der Traum vom Elch die Hauptrolle der Krankenschwester Anette.

Nach der Wende war Gruber in einigen Produktionen auf der Kinoleinwand und im Fernsehen zu sehen. 1991 kam mit ihrer Rolle als Hausfrau Rita Struutz in der erfolgreichen Kinokomödie Go Trabi Go und deren Fortsetzung Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten im Jahr 1992 an der Seite von Wolfgang Stumph der Durchbruch. Mit Stumph war sie von 1995 bis 1997 in dessen ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall in elf Episoden als seine Ehefrau Caroline, die ab der zwölften Folge von Renate Krößner dargestellt wurde, zu sehen.

Einem breiten Fernsehpublikum wurde sie als Kriminaltechnikerin Rosamunde Weigand des Hallenser Duos Schmücke und Schneider (gespielt von Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler) in der ARD-Krimireihe Polizeiruf 110 bekannt, die sie 2000 in der von Marco Serafini inszenierten Episode Böse Wetter erstmals darstellte. Im März 2013 wurde mit Laufsteg in den Tod die letzte Folge mit ihr als Rosamunde Weigand ausgestrahlt. Sie war parallel auch in anderen Rollen der Krimireihe zu sehen. In dem Fall Mordsfreunde der Ermittler Schmücke und Schneider von 1999 trat sie vor ihrer festen Rolle bereits als Gertrud Boldt auf. 2010 spielte sie im Fall Aquarius des Ermittlergespanns Bukow und König die Rolle der Gisela Kowski.

In der 2006 für den Adolf-Grimme-Preis nominierten Comedy-Serie Bei Krömers von Kurt Krömer verkörperte Gruber in acht Folgen Ingrid Krömer. In dem mit einem Oscar ausgezeichneten Drama Das Leben der Anderen von 2006 sowie in der internationalen Produktion Der Vorleser von 2008 übernahm sie Nebenrollen. Auch in zahlreichen Kinder- und Jugendproduktionen wirkte Gruber mit. In der KiKA-Weihnachtsserie Beutolomäus sucht den Weihnachtsmann mit der fiktiven Weihnachtsfigur Beutolomäus übernahm sie als Mutter der von Emelie Kundrun gespielten Anne Gerber eine durchgehende Nebenrolle.

Zwischen 2009 und 2014 spielte sie in mehreren Märchenfilmen der Fernsehreihen Sechs auf einen Streich und Märchenperlen, so verkörperte sie eine Bäuerin in Die kluge Bauerntochter (2009), in Rotkäppchen (2012) agierte sie als Großmutter und in der Wilhelm-Hauff-Verfilmung Das kalte Herz (2014) von Marc-Andreas Bochert stellte sie die Mutter des von Rafael Gareisen gespielten Köhlers Peter Munk dar. Im Mai 2014 war sie zudem im französischen Märchenfilm Die Schöne und das Biest von Regisseur Christophe Gans in einer Nebenrolle auf der Kinoleinwand zu sehen.

2014 spielte Gruber an der Seite von Michael Gwisdek, Anna Loos, Ursula Karusseit, Dieter Mann und Jutta Wachowiak in Udo Wittes Fernsehkomödie Die letzten Millionen. Sie übernahm neben Auftritten in Kino- und Fernsehfilmen wiederholt Gastrollen in Fernsehserien- und reihen, u. a. in Praxis Bülowbogen, Für alle Fälle Stefanie, In aller Freundschaft, Der Kriminalist, Das Traumschiff oder in den verschiedenen SOKO-Sendeformaten des ZDF. Ihre letzte Rolle hatte Gruber 2017 als alkoholkranke Ehefrau eines Kommissars in der Krimiserie Babylon Berlin.

Sprechertätigkeiten

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Neben ihren Arbeiten am Theater und in Film und Fernsehen sprach Gruber zahlreiche Hörspiel- und Hörbuchproduktionen ein. Ab 1981 wirkte sie kontinuierlich in zahlreichen Hörspielproduktionen für den Rundfunk der DDR mit. Von 2014 bis 2016 sprach sie die „Online-Omi“ in den Hörbüchern der gleichnamigen Buchreihe des deutschen Schriftstellers Torsten Rohde, der seine Werke unter dem Pseudonym Renate Bergmann veröffentlicht.[4]

Daneben betätigte sie sich auch als Synchronsprecherin. Im Radio-Tatort des MDR sprach sie das „Blümchen“ und lieh u. a. Wanda Sykes für die Rolle von Sids Großmutter, einem Faultier, in den beiden amerikanischen computeranimierten Action-Comedy-Filmen Ice Age 4 – Voll verschoben (2012) und Ice Age 5 – Kollision voraus! (2016) ihre Stimme.

Privates

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Marie Gruber hat zwei Söhne und war zweimal verheiratet. Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten in Berlin-Pankow. Ab Oktober 2017 nahm Gruber sich eine Auszeit, um sich der Behandlung einer Lungenkrebserkrankung zu unterziehen.[5] Sie starb im Februar 2018 im Alter von 62 Jahren.[6]

Filmografie

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Kinofilme

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Fernsehfilme

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Fernsehreihen

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Synchronisationen

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Hörspiele

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Hörbücher

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Einzelnachweise

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  1. Marie Gruber: „Mir fehlt das Übereitle“ in: Superillu; abgerufen am 24. Februar 2018.
  2. Marie Gruber bei filmportal.de
  3. Marie Gruber. Agentur Scherf, archiviert vom Original am 20. April 2016; abgerufen am 11. Februar 2018.
  4. Renate Bergmann: Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker. Eine Online-Omi sagt, wie’s ist. In: der-audio-verlag.de. Abgerufen am 24. Februar 2018.
  5. Hartmut Kascha: Marie Gruber an Lungenkrebs erkrankt. In: B.Z. 26. Oktober 2017, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  6. Marie Gruber nach schwerer Krankheit verstorben. In: Stern. 11. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018.
    „Babylon Berlin“-Darstellerin Marie Gruber ist tot. In: morgenpost.de. 11. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018.