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Hochstift Speyer – Wikipedia

Hochstift Speyer

Territorium im Heiligen Römischen Reich

Das Hochstift Speyer war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich und bis zu seiner endgültigen Säkularisation 1803 der weltliche Herrschaftsbereich des Fürstbischofs von Speyer. Das Territorium des Hochstifts umfasste Gebiete in den heutigen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Weitere Gebiete im Unterelsass waren bereits im 17. und 18. Jahrhundert unter französische Souveränität gelangt.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Hochstift Speyer
Wappen
Wappen des Hochstifts Speyer
Alternativnamen Fürstbistum Speyer
Entstanden aus Königsgut im Speyergau
Herrschaftsform Wahlfürstentum/Ständestaat
Herrscher/
Regierung
Fürstbischof, Administrator oder in Vakanz: Domkapitel
Reichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im Reichsfürstenrat
Reichskreis Oberrhein
Hauptstädte/
Residenzen
Speyer, später Udenheim (Philippsburg), schließlich Bruchsal
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch, jüdische Minderheit
Sprache/n Deutsch, Lateinisch
Aufgegangen in Frankreich und Markgrafschaft Baden 1802 (de facto) bzw. 1803 (amtlich)

Geographie

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Das Hochstift Speyer gehörte zum Oberrheinischen Reichskreis und umfasste mit einer Gesamtfläche von 28 Quadratmeilen (etwa 1540 km²) Gebiete beiderseits des Rheins um Bruchsal mit der Landfautei am Bruhrain (rechtsrheinisch) und in der linksrheinischen Pfalz. Um 1800 zählte das Hochstift etwa 55.000 Einwohner.

Geschichte

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Bischofskirche Speyerer Dom

Ein Bistum Speyer existierte möglicherweise bereits seit dem 3. oder 4. Jahrhundert, erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 614. Zunächst (bis 748) gehörte es zum Erzbistum Trier, danach bis zur Auflösung 1803 zum Erzbistum Mainz.

Die Geschichte des Hochstifts Speyer begann spätestens im 7. Jahrhundert, als das Bistum Speyer Königsgut im Speyergau erhielt. Im 10. und 11. Jahrhundert kamen weitere Gebiete hinzu, auch Rechte und Besitz im Lahngau, u. a. in der Grafschaft Solms (Adelsgeschlecht), durch Schenkungen Kaiser Ottos des Großen. 1030 wurde der Bau des Doms begonnen, der 1061 geweiht wurde. 1086 verlieh Kaiser Heinrich IV. dem Hochstift die restlichen Teile der Grafschaft des Speyergaus. Sitz der Bischöfe war die Bischofspfalz Speyer.

Ab 1111 lösten sich die Bürger der Stadt zunehmend aus der Herrschaft des Bischofs. 1230 wurde erstmals ein Bürgermeister erwähnt. 1294 erhielt Speyer den Status einer freien Reichsstadt. Der Bischof verlegte 1371 seine Residenz nach Udenheim (dem heutigen Philippsburg), welches Anfang des 17. Jahrhunderts durch Bischof Philipp Christoph von Sötern zur Festung Philippsburg ausgebaut wurde. Dort residierten die Fürstbischöfe von 1371 bis 1723, anschließend in Bruchsal in einem neu errichteten Schloss.

Durch französische Reunionen ab 1681, die 1697 im Frieden von Rijswijk anerkannt wurden, kamen erste Teile der linksrheinischen Gebiete des Hochstifts unter französische Landeshoheit. Die linksrheinischen Teile des Hochstifts wurden durch den Frieden von Lunéville 1801/02 nach vorheriger Eroberung durch französischen Revolutionstruppen an Frankreich abgetreten, während die rechtsrheinischen durch die im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 festgelegte Säkularisation der geistlichen Fürstentümer an die Markgrafschaft Baden fielen.

Herrschaftsbereich

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Im Lauf der Jahrhunderte umfasste der Herrschaftsbereich des Hochstifts Speyer eine Vielzahl von Burgen, Festungen, Schlössern und Residenzen sowie zugehörige Ämter und Ortschaften. Um 1765 zählten zum Hochstift laut Büschings Neuer Erdbeschreibung[1] und Freys Beschreibung des Rheinkreises:[2]

Rechtsrheinisch

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Linksrheinisch

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Linksrheinisch unter französischer Souveränität

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Literatur

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  • Anton Friedrich Büsching: Neuer Erdbeschreibung dritten Theils. 5. Auflage. Band 3. Hamburg 1771, S. 1147–1153 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises. Zweiter Teil. Speyer 1836, S. 154–158 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer. Band 1. Mainz 1852, S. 151–164 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. Anton Friedrich Büsching: Neuer Erdbeschreibung dritten Theils. 1771, S. 1147–1153 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises. 1836, S. 154–158 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Franz Xaver Glasschröder: Diözesan-Karte des Bistums Speyer (um 1500, mit Unterteilung in Archidiakonate und Landkapitel). 1906.