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Heino Schmieden – Wikipedia

Heino Schmieden

deutscher Architekt

Heino Schmieden (* 15. Mai 1835 in Soldin; † 7. September 1913 in Berlin) war ein deutscher Architekt.

Grabstätte auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg
Kunstgewerbemuseum in Berlin
Denkmal für Albrecht von Graefe in Berlin

Leben und Werk

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Ab 1854 studierte Schmieden an der renommierten Berliner Bauakademie, das anschließende Referendariat in der öffentlichen Bauverwaltung schloss er 1866 erfolgreich mit dem Examen zum Regierungsbaumeister ab. Bereits im letzten Studienjahr bildete sich Schmieden während seiner Reisen nach Frankreich, Großbritannien und Italien weiter.

Mit hohen künstlerischen Ansprüchen fertigte er Pläne für Museen, Krankenhäuser, Denkmäler und Villen an, entwarf aber auch zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser. 1875/1876 wurde nach seinen Entwürfen das Herrenhaus Gentzrode im orientalisierenden Stil bei Neuruppin für den Kaufmann Alexander Gentz errichtet; die beiden blieben zeitlebens befreundet. Bis zu dessen Tode im Jahr 1880 bildete er gemeinsam mit Martin Gropius eine der größten Architektenfirmen Berlins, die Sozietät Gropius & Schmieden.[1] Als die bekanntesten Bauwerke aus der Architektengemeinschaft Gropius & Schmieden gelten der Neubau für das Kunstgewerbemuseum Berlin, heute als Martin-Gropius-Bau bekannt, sowie das Krankenhaus Friedrichshain.

Anschließend wurde die Firma bis 1893 mit Rudolph Speer sowie bis 1888 außerdem mit Victor von Weltzien weitergeführt. Von 1899 bis 1913 arbeitete er mit dem Architekten Julius Boethke zusammen.[1] Seit dem Jahr 1907 arbeitete Heinrich Schmieden, der Sohn von Heino Schmieden, in der Firma Schmieden & Boethke mit. Heino Schmieden zog sich mit seiner Tätigkeit schrittweise aus dem Unternehmen zurück. Die Namensähnlichkeit von Vater und Sohn Schmieden führte dazu, dass deren Werksanteile in dieser Periode nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Nach dem Tod von Heino Schmieden übernahm Heinrich Schmieden den väterlichen Anteil der Firma und arbeitete somit weiter mit Julius Boethke zusammen.[2][1]

Anerkennung

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Schmiedens Wirken erfuhr in den höheren Lebensjahren umfassende Anerkennung, er wurde 1881 Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens, 1887 der Preußischen Akademie der Künste. Das Ministerium hatte ihm die Goldene Medaille für Verdienste um das Bauwesen verliehen, die Technische Hochschule in Berlin die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber, und das Royal Institute of British Architects hatte ihn zum korrespondierenden Mitglied ernannt.[1]

Heino Schmieden starb im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg (seit 1980 Ehrengrab der Stadt Berlin).[3]

Der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf benannte 2020 auf dem historischen Gutsgelände Biesdorf den Heino-Schmieden-Weg.[4]

Werk (Auswahl)

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Alte Universitätsbibliothek in Greifswald
 
Herrenhaus in Neuruppin-Gentzrode
 
Konzerthaus („Neues Gewandhaus“) in Leipzig
 
Marinelazarett in Flensburg-Mürwik

Literatur

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  • Max Wagenführ: Das Haus der Rechtsanwälte. In: Die Kunstwelt, Deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst, 1912/1913, S. 346–355 (Digitalisat).
  • Geheimer Baurat Schmieden †. In: Bauwelt, 4. Jahrgang, Nr. 38, 18. September 1913, S. 19.
  • Heino Schmieden †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 73, 1913, S. 482–483 (zlb.de).
  • Irina Rockel. Wilhelm Gentz. Stapp Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-87776-180-1
  • Irina Rockel. Gentzrode. Edition Rieger, Karwe 2020, ISBN 978-3-947259-27-4
  • Jürgen Walther: Heino Schmieden – ein fast vergessener Berliner Architekt. In: Die Mark Brandenburg, Heft 76. Berlin 2010, ISBN 978-3-910134-10-2.
  • Oleg Peters: Heino Schmieden – Leben und Werk des Architekten und Baumeisters. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2015, ISBN 978-3-86732-169-3.
  • Volker Klimpel: Heino Schmiedens Krankenhäuser und ihre Chirurgen. In: Chirurgische Allgemeine. 19. Jahrgang, 5. Heft, 2018, S. 281–283.
  • Klaus Gereon Beuckers, Nils Meyer (Hrsg.): Bibliotheksarchitektur um 1900. Die Kieler Universitätsbibliothek von Gropius und Schmieden im Kontext europäischer Bibliotheksbauten. Ludwig, Kiel 2020, ISBN 978-3-86935-379-1.
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Commons: Heino Schmieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Heino Schmieden †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 73, 1913, S. 482–483 (zlb.de).
  2. Oleg Peters: Heino Schmieden: Leben und Werk des Architekten und Baumeisters 1835–1913. Zwickau 2016, S. 116 f.
  3. Klaus Nerger: Das Grab von Heino Schmieden. In: knerger.de. Abgerufen am 30. August 2021.
  4. Axel Matthies: Heino-Schmieden-Weg auf dem historischen Gutshof Biesdorf. Freunde Schloss Biesdorf, 20. September 2020, abgerufen am 28. September 2020.
  5. Ehemaliges Lazarett, Koblenz, Rheinland-Pfalz auf der Website der Deutschen Stiftung Denkmalschutz; abgerufen am 6. Juli 2018
  6. Heino Schmieden: Leben und Werk des Architekten und Baumeisters 1835–1913 Hrsg.: Oleg Peters. Lukas Verlag, Berlin 2016 S. 240–242
  7. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Schmieden, Heino. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  8. Stefan Wolter: Eine Musteranstalt zum Heile und dem Kreis zur Ehre. Vom Kreiskrankenhaus zum Klinikum Bernburg. 115 Jahre Geschichte, Quedlinburg 2011, ISBN 978-3-938579-27-5.
  9. Stefan Wolter: Eine Musteranstalt zum Heile und dem Kreis zur Ehre. Vom Kreiskrankenhaus zum Klinikum Bernburg. 115 Jahre Geschichte, Quedlinburg 2011, S. 53
  10. Julius Boethke †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 59, 1917, S. 379 (zlb.de – linke Spalte Mitte; Schmiedens Arbeit am städtischen Krankenhaus für Charlottenburg-Westend 1900–1903).
  11. Andreas Jüttemann: Die preußischen Lungenheilstätten 1863–1934 (unter besonderer Berücksichtigung der Regionen Brandenburg, Harz und Riesengebirge). Dissertation. Medizinische Fakultät Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin 2015, DNB 1079524614, S. 70, doi:10.17169/refubium-7967, urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100117-7 (fu-berlin.de [PDF; 27,1 MB; abgerufen am 28. September 2020]).